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Von der Pflicht

Andi • 19. Mai 2021

Ein dringend notwendiger Weckruf von Deutschlands bekanntestem Philosophen

Leben wir in einer Corona-Diktatur?

Die Corona Pandemie hat unseren Alltag verändert. Aber hat sie auch unsere Gesellschaft verändert? Dass man seine eigene Freihheit zum Wohle der Gesellschaft ein Stück weit aufopfern muss, fällt einigen schwer, anderen leichter. Aber sind die Einschränkungen, die uns von der Politik auferlegt werden, auch vereinbar mit unserer Freiheit und unseren demokratischen Werten oder handelt es sich hierbei um eine "Corona-Diktatur", welche die Pandemie zum Anlass nimmt die Bevölkerung zu unterjochen? Diese Denkweise verbreitet sich dieser Tage immer mehr in verschiedenen Bewegungen (auch genannt: Alu-Hüte, Querdenker, QAnon, Verschwörungstheoretiker).



Mit dieser Sichtweise räumt Precht in seinem neuen Buch "Von der Pflicht" direkt auf, da nach ihm Grundrechte auch Grundpflichten bei dem Bürger vorraussetzen.

Nach Richard David Precht hat sich in Deutschland ein verzerrtes Verständnis des Begriffs "Pflicht" gegenüber der Gesellschaft gebildet. Demnach sehe der deutsche Bürger den Staat als eine Art Dienstleister, der dem Bürger zu bedienen hat, während sich der Bürger gleichzeitig jeglicher Verantwortung entzieht. Diese Mentalität treibe die Gesellschaft auseinander. 

Quelle: Markus Spiske aus https://unsplash.com/

Zwei verpflichtende Sozialjahre in Deutschland für jedermann?

Um das Pflichtbewusstsein in Deutschland zu stärken, schlägt Precht zwei verpflichtende Sozialjahre vor, einmal nach dem Schulabschluss und einmal vor Eintritt in die Rente. Dies würde nicht nur das Pflichtbewusstsein und Gemeinschaftsgefühl in der Gesellschaft stärken, sondern wäre dazu noch erfüllend auf persönlicher Ebene.


"Wer dagegen in eine andere Lebenswelt hineinriecht und einen sozialen Beitrag über den eigenen Tellerrand hinaus leistet, erlebt das bestätigende Gefühl der Nützlichkeit. Er lernt Neues kennen und bringt sich selbst in diesem neuen Kontext ein. Auf diese Weise kann es über den eigenen "normalen" Wirkungskreis hinaus zu vielen sinnstiftenden Erfahrungen kommen" - Richard David Precht 

Quelle: Joel Muniz aus https://unsplash.com/

Klappentext

In den Jahren 2020 und 2021, der Zeit der Covid-19-Pandemie, ereignete sich ein bemerkenswertes Schauspiel. Während der weitaus größte Teil der Menschen Empathie mit den Schwachen und besonders Gefährdeten zeigte, entpflichtete sich eine Minderheit davon und rebellierte gegen die staatlichen Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit aller Bürger.

Für Richard David Precht ein Anlass, darüber nachzudenken, was eigentlich die Pflicht des Fürsorge- und Vorsorgestaates gegenüber seinen Bürgern ist und was die Pflicht seiner Bürger. Was schulden wir dem Staat und was sind die Rechte der Anderen auf uns? Die Frage führt ein Dilemma vor Augen: Auf der einen Seite sind wir darauf konditioniert, egoistische Konsumenten zu sein. Und auf der anderen Seite braucht der Staat zu seinem Funktionieren genau das Gegenteil, nämlich solidarische Staatsbürger. Könnte es da nicht hilfreich sein, das Pflichtgefühl der Bürger in der liberalen Demokratie durch zwei Pflichtjahre zu stärken? Eines nach dem Schulabschluss und eines beim Eintritt in die Rente, um allen Bürgern die Möglichkeit zu geben, sich selbst in der Pflicht gegenüber dem Staat und auch gegenüber anderen zu erfahren?



»Dieses Buch ist so interessant, weil es in den Fokus rückt, was wir gerne von uns wegschieben. Wir fordern alles Mögliche vom Staat ein. Die andere Seite der Medaille ist die Frage nach der Eigenverantwortlichkeit.«

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Start des Blogs von RegioCenter. Hier werden wöchentlich interessante Neuerscheinungen thematisiert.
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